Gemeinsam für Südafrika!

31Juli2020

Hallihallo,

ich hoffe es geht euch allen gut, ihr seid gesund und kommt gut durch diese ungewöhnliche Zeit. Nach einer halben Ewigkeit melde ich mich nun auch mal wieder und zwar aus einem ganz besonderen Grund: Ich möchte euch heute auf etwas aufmerksam machen, was mir sehr am Herzen liegtsmile.

Bitte nehmt euch die Zeit und lest den folgenden Text, es geht hierbei darum Mitmenschen zu unterstützen, die teilweise hungern und nicht wissen, ob und wie sie die nächste Woche überstehen sollen und um Schüler mit unfassbar viel Potenzial, welchen aber aktuell der Zugang zur Bildung seit Monaten verwehrt bleibt.
Also los geht’s erstmal mit ein paar Neuigkeiten aus Südafrika wink:

Während ich einfach nur unfassbar dankbar für meine gesammelten Erfahrungen bin und meine Freunde schrecklich doll vermisse, verschlechtert sich die Lage in Südafrika von Tag zu Tag und es bricht mir das Herz zu hören, wie die Fallzahlen (vor allem seit den letzten Wochen) in die Höhe schnellen. Südafrika ist aktuell das Land mit der fünftgrößten Fallzahl weltweit!!!!cry

Der harte „Lockdown“, während dem man das Haus nur zum Einkaufen und für Arztbesuche verlassen durfte, hat es nicht geschafft das (bereits vorher extrem schlechte) Gesundheitssystem auf diese Welle vorzubereiten. Den Krankenhäusern fehlt es immens an notwendigen Kapazitäten. Und dabei geht es neben Betten und Atmungsgeräten v.a. um Schutzmaterialien (Masken etc.), wodurch wiederum ein Großteil des Krankenhauspersonals zu wenig geschützt wird und sich selbst mit dem Virus infiziert. Dieser extreme Personalmangel äußert sich nun auch in den Testkapazitäten: Tests können erst nach mehreren Tagen ausgewertet werden, Teststationen wurden durch die Überlastung teils sogar geschlossen und Menschen, welche Kontakt mit einer infizierten Person hatten, werden ohne Test nach Hause geschickt – ein Teufelskreisyell.
Die offiziellen Zahlen müssen in der Realität also noch um ein Vielfaches höher liegen. Präsident Ramaphosa reagiert darauf, indem er erneut den Alkoholverkauf verbietet (sicherlich eine sinnvolle Methode, doch lange nicht ausreichend) und die Schulen nur noch für die Siebt-und Zwölftklässler*innen öffnet. Nötig wäre nun aber vermutlich wieder eine Rückkehr in den totalen „Lockdown“, wie vor wenigen Monaten, was Südafrikas Wirtschaft aber nicht überstehen würde – eine Gradwanderung.
Der Virus ist hierbei also nicht das einzige Problem:

Bereits vor der Krise lebte ein Großteil der Südafrikaner in minimalistisch zusammengebauten Hütten und teilweise ohne fließend Wasser und Strom. Durch den harten „Lockdown“ haben unzählige Menschen ihre Gelegenheitsjobs verloren, mit denen sie sich und ihre Familien ernähren konnten oder befinden sich als Angestellte im unbezahlten Urlaub. Diese Einnahmen fallen nun weg und finanzielle Rücklagen oder Essensvorräte sind bei den meisten Menschen nicht vorhanden. Der Corona-Sturm hat also in Südafrika nicht nur das Gesundheitssystem überrannt, sondern auch die Armut konkreter werden lassen, wie nie zuvor. Zahlreiche Familien nagen am Hungertuch.yell

Zur (fast) aktuellen Situation vor Ort kann ich euch folgende Podcast-Folge wärmstens empfehlen:

Podcast der großartigen Menschen von Masifunde

Immer mehr häufen sich nun auch bei mir die Nachrichten, dass Bekannte und Freunde von mir oder deren Familien sich infiziert haben und leider gibt es auch in meinem ferneren Umfeld Todesfälle zu verzeichnen. Wie tausende Schüler in Südafrika, waren auch unsere Schüler teilweise seit Monaten nicht in der Schule und einen Zugriff auf Online-Lernressourcen gibt es im Township nun mal einfach nicht. Dabei habe ich hautnah miterlebt, was für ein unfassbar großes Potenzial in diesen jungen Menschen steckt, doch ihnen werden ununterbrochen Steine in den Weg gelegt frown.

Bei all diesen Meldungen überschlagen sich bei mir Gefühle von Wut, Trauer, Angst und Verzweiflung: Womit habe ich das Privileg verdient in Deutschland geboren zu sein? Wieso habe ausgerechnet ich immer genug Essen auf dem Tisch und eine gescheite Krankenversicherung? Wie kam es zu dieser enormen Ungerechtigkeit auf der Welt? cry
Ändern kann ich daran nichts und ich kann mit niemandem tauschen, aber ich kann meine Privilegien nutzen und anderen Menschen helfen, die meine Hilfe dringend benötigen.

Anstatt noch länger zuzuschauen und zu hoffen, habe ich also den Entschluss getroffen eine Spendenaktion zu starten. Gemeinsam mit meiner Organisation vor Ort möchte ich den Menschen in meiner südafrikanischen Heimat helfen. Bisher haben wir unsere Schüler während der Pandemie mit zahlreichen Unterrichtsstunden und Tablets (zum Lernen zu Hause) unterstützt, um irgendwie den seit Monaten fehlenden Schulstoff wieder aufzuholen. Mittlerweile äußern jedoch auch viele unserer Schüler, dass sie dringend Nahrungsmittel für sich und ihre Familie bräuchten. Seit einigen Wochen gibt es bereits viele privat organisierte Suppenküchen etc., doch das reicht noch lange nicht aus um den enormen Bedarf zu decken. Wir wollen die Community im Township also mit mehr Lebensmitteln versorgen und den Schülern Lernmaterialien zur Verfügung stellensmile.

Lasst uns diesen Menschen gemeinsam helfen, lasst uns Menschlichkeit und Solidarität zeigen! Jeder Mensch hat es verdient genug Essen auf dem Tisch zu haben! Jedes Kind hat das Recht auf Bildung!

40€ (800 Rand) reichen aus, um eine südafrikanische Familie im Joza Township für einen Monat mit Grundnahrungsmitteln und Lernmaterialien für die Kinder unterstützen!

Solltest Du also diesen Monat ein paar Euro übrighaben und willst damit etwas Gutes tun, wäre ich Dir unendlich dankbar, wenn Du mir hilfst meine Herzensmenschen vor Ort mit einer Spende zu unterstützen. Ich versichere Dir, dass das Geld in die richtigen Hände gelangt und kann Dir bei Interesse auch liebend gerne mitteilen, welche Familie Du vor Ort mit deiner Spende unterstützt hastlaughing.

Bankname: Berliner Sparkasse
Accountname: Village Scribe Association
Verwendungszweck: Ubuntu (*)
IBAN: DE77 1005 0000 0190 2240 10

BIC: BELADEBEXXX

*afrikanische Philosophie, die besagt, dass wir alle durch das Menschsein verbunden sind und alle Menschen unendlich wertvoll sind

(Spenden sind von der Steuer absetzbar, Spendenbescheinigung auf Anfrage gerne ausstellbar smile, dafür einfach Name, Adresse und Höhe der Spende an finance@villagescribe.org , Bescheinigungen werden im Februar verschickt, bei früherem Bedarf bitte melden)

Bei weiteren Fragen kannst Du dich gerne jederzeit bei mir melden:

               Email: lambeck.paula@gmail.com
               Instagram: paula.goes.southafrica

DANKE und ENKOSI KAKHULU, dass Du dir die Zeit genommen hast, diesen Blogeintrag durchzulesen!wink

Bleibt gesund! Hlala ukhuselekile!smile

Eure Paula