Berichte von 01/2020

Einmal quer durch Südafrika

17Jan2020

Heute gibt es viel zu berichten, denn ich war einen ganzen Monat nur unterwegs und habe so unfassbar viel erlebt, dass ich es eigentlich selbst gar nicht glauben kannsurprised.

Also, wo soll ich anfangen? Alles begann Anfang Dezember: Gemeinsam mit meinem Chef, meinem Arbeitskollegen Thandu und Phillip setzte ich mich ins Auto und los ging es auf eine abenteuerliche Fahrt zur „Wild Coast“cool. Wieso abenteuerlich? Nun ja, die Gegend dort ist sehr sehr ländlich, also ist es absolut normal mitten auf der Autobahn eine Vollbremsung hinlegen zu müssen, damit eine Ziegen- oder Kuhherde in aller Seelenruhe die Straße überqueren kannlaughing. 2 weitere Stunden auf einer Matschstraße (oder soll ich lieber sagen: Schlaglöcher mit gelegentlichem Stück Straßetongue-out) mit durchgängig Tempo 20 brachten uns dann in das verträumte Xhosa-Dörfchen Bulungula. Weit weg von jeglicher Zivilisation hatten wir ein Zelt mit direktem Meerblick – Ich war im Paradiessurprised. Diese Ruhe nutzen wir in den folgenden Tagen, um das kommende Jahr vorzubereiten – das alte Jahr wurde Revue passiert, Stundenpläne für unsere Schülergruppen wurden erstellt und Unterrichtseinheiten geplant und vorbereitetsmile. Nebenbei betrieben wir auch etwas Teambuilding und waren z.B. Kajak fahren (Was echt zu einer Herausforderung werden kann, wenn man mit Thandu zusammen in einem Boot sitzt, welcher 1. noch nie in seinem Leben in einem Boot saß und 2. riesige Angst davor hat ins Wasser zu fallensmile). Unserem Chef war es außerdem sehr wichtig, dass wir weiter in die Xhosa-Kultur eintauchen und so nahmen wir einen Tagestrip zur „Queen“ (sozusagen das Oberhaupt aller Xhosa in der 45,000 Quadratkilometer großen Transkei) auf uns und durften sogar mit ihr zu Mittag essen – Was für eine Ehre und großartige Erfahrunglaughing. Nach 3 wunderschönen Tagen in Bulungula machten wir uns dann im Dauerregen zu Fuß auf den Weg in das 24km entfernte Coffee Baysurprised. Auf unserem Weg wurden wir von einer Xhosa-Familie spontan zum Teetrinken eingeladen (Ich liebe diese Gastfreundlichkeit!), sodass wir wieder einigermaßen trocken waren. Doch das hielt leider nicht lange an, denn 1h später steckten wir beim beeindruckenden „Hole in the wall“ auf einmal bis zur Hüfte in einem Fluss – Abenteuer pur laughing. In unserer Unterkunft in Coffee Bay angekommen mussten wir witzigerweise auch immer durch einen kleinen Fluss laufen, um von der Rezeption zu unserem Zimmer zu kommen. Nach 2 Tagen weiterem Dauerregen ging es dann für 1 Nacht zurück nach Grahamstown, denn am nächsten Tag ging es mit Amelie, Johanna (2 Freundinnen aus PE) und Phillip schon wieder los Richtung East London (Ein kleiner Zwischenstopp in „Hamburg“ durfte dabei natürlich nicht fehlen – Amelie fühlte sich gleich wie zu Hause wink).

 

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Dort verbrachten wir 4 Tage in einer richtig süßen Backpacker Lodge (“Buccaneers Backpacker“) mit direktem Meerblick von der Terrasse – Hier würde ich gerne immer meinen Kaffee trinkencool. Wie es der Zufall so wollte, trafen wir dort auch andere deutsche weltwärts-Freiwillige wieder, die ich wenige Tage vorher auch in Coffee Bay getroffen habe – Die Welt ist schon echt klein smile. Innerhalb dieser 4 Tage erkundeten wir eine riesige Shoppingmall in East London (Wo ich doch tatsächlich passend zur Vorweihnachtszeit gebrannte Mandeln bekommen habetongue-out), gingen bowlen, Kajak fahren,wandern, hatten eine Braai-Poolparty und statteten diverse Male Subway einen Besuch ab (Zur Erklärung: Es gibt nur 2 Subways in ganz Südafrika und das musste natürlich kräftig ausgenutzt werdeninnocent). Eine Woche vor Weihnachten ging es dann zurück Richtung Grahamstown, um dort in einem Haus in einem Private Game Reserve (Wir hatten Antilopen direkt vor der Terrasse stehensurprised) den Geburtstag meiner lieben Mitfreiwilligen Leo zu feiernsmile. Nach einer letzten Nacht in Grahamstown hieß es dann für 2,5 Wochen Abschied nehmen: Das Haus wurde verriegelt und los ging die  Reise mit dem großen Ziel namens Kapstadtcool. Auf dem Weg nach PE ließen wir uns eine Fahrt durch den „Addo Elephant National Pak“ natürlich nicht nehmen, wo wir dieses Mal so viele Elefanten wie noch nie sahen. Die folgenden 5 Tage in PE wurde dann das komplette Weihnachtsprogramm durchgezogen: „Frozen 2“ im Kino schauen, Schlittschuh laufen (Jaaaaa, richtig gelesen. Das gibt es tatsächlich auch in Südafrika, nur ist man hier so gut wie alleine auf der Eisflächewink), Plätzchen backen und auch mal am Strand liegen (Weihnachten halt cool). Heiligabend hieß bei uns dieses Jahr: Grillabend mit 20 deutschen Freiwilligen, lautstarker Weihnachtsmusik, Weihnachtsmützen und Minitannenbaumlaughing – Doch die wirkliche Weihnachtsstimmung fehlte irgendwieundecided. Aber egal, denn ein Highlight jagte das nächste und am nächsten Morgen startete für mich und meine „Travelbuddies“ (Amelie, Lena, Yannick und Phillip) die große Reise Richtung Kapstadt via „Garden Route“smile.

 

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6 Tage verbrachten wir insgesamt auf der Garden Route mit Zwischenstopps in Knysna, Witsand und Hermanus. Eigentlich könnte ich jetzt locker 5 Seiten alleine über diese paar Tage schreiben, aber ich fasse mich kurzwink: Die vielfältige Landschaft Südafrikas hat mich wiedermal komplett begeistert und ich verliebe mich immer mehr in dieses Landlaughing. Traumhafte, einsame Strände, endlose Weiten und imposante Bergszenerien! Wir sahen die schwierigste Hafeneinfahrt der Welt und ich stand am südlichsten Punkt des afrikanischen Kontinents, wo sich der Atlantische und Indische Ozean treffen – dem „Cape Agulhas“surprised. Tja und dann war es endlich soweit: Am 30.12. waren die 800 km geschafft und wir fuhren nach Cape Town hinein – Was für ein unglaubliches Gefühl endlich in dieser Stadt zu seinsurprised. Völlig aufgedreht sagten wir im Auto bestimmt 10 mal „OMG, da ist der Tafelberg“, aber im Endeffekt war er es doch nieinnocent.

 

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Kapstadt hat mich einfach vollkommen umgehauen und ich habe mich in diese Stadt verliebtsurprised. Zuerst einmal ist dort natürlich die traumhafte Lage – mitten am türkisblauen Meer und umrundet von Bergen ist die Kulisse einfach unschlagbarlaughing. Diese Multikulti-Stadt hat mich mit ihrem ganz speziellen „Vibe“ total überwältigt: Überall findet man coole Hipstercafés, Kunstgalerien, Straßenmalereien, Livemusik und so viel mehr. Eigentlich kann man das gar nicht beschreiben, man muss es einfach selbst erlebensmile. 7 Tage haben leider absolut nicht ausgereicht, um auch die volle kulturelle Seite der Stadt zu erkundenfrown. Dafür haben wir aber so ziemlich das komplette Touriprogramm durchgezogen: Mit Pinguinen am Boulders Beach durch die Gegend watscheln, „Sundowner“ (ein Getränk beim Sonnenuntergang genießen) auf dem Signal Hill, durch die bunten Häuser im Boo-Kap schlendern, auf den Lions Head wandern, den Tafelberg erklimmen (und auch wieder runterlaufen, da man an der Gondelbahn mindestens 2 h angestanden hätteyell),  ein Wine-Tasting in Südafrikas größtem Weinanbaugebiet, Tourishopping am Greenmarket Square/ Long Street und natürlich das Kap der guten Hoffnung (bei miserablem Wetter). Ja und dann gibt es noch von 2 sehr großen Höhepunkten zu berichtenwink:


Ich habe an der Waterfront in Kapstadt mit tausenden anderen Menschen und einem gigantischen Feuerwerk in das neue Jahrzehnt gefeiert – unvergessliche Momentecool. Der Abend begann mit einem leckeren Abendessen in einem Steakrestaurant mit Blick auf den Tafelberg und anschließend warteten wir geduldig auf das große Feuerwerk, wobei wir ganz traditionsgemäß „Dinner for one“ auf einem kleinen Handybildschirm schauten laughing. 0 Uhr (23 Uhr in Deutschland) war es dann endlich soweit – Yannick ließ den Sektkorken knallen und ein 10-minütiges atemberaubendes Feuerwerk begann – Hello 2020cool!!!!. Die Waterfront bebtesurprised. Auch die Tatsache, dass wir 2 Stunden brauchten, um aus dem Parkhaus rauszukommen, trübte unsere Stimmung nicht und im Auto wurde einfach weiter gefeiert.

Am 03.01. folgte dann auch schon das nächste große Highlight, denn ich habe mich zu Weihnachten selbst beschenkt und einen Paragliding-Flug über Kapstadt gebuchtlaughing. Paragliding war schon immer ein großer Traum von mir und da ließ ich mir das vor dieser Kulisse natürlich nicht entgehen. Gemeinsam mit 3 anderen Freiwilligen ging es kurz vor 10 Uhr auf den Signal Hill, plötzlich ging alles ganz schnell und schon hing ich in der Luft und der Traum war Wirklichkeitsurprised. 10 – 15 Minuten Genuss pur und nach der Ladung von allen ein großes „NOCHMAL BITTE!“!smile

 

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Und das war sie, meine große Reise nach Kapstadt, aber keine Sorge: ICH KOMME WIEDER!wink. Am 07.01. ging es die 800 km entlang der längsten Weinstraße der Welt („Route 62“) zurück und nach 14 h Reise hieß es: Hallo Grahamstownsmile!  Eine Zeit, die ich so schnell garantiert nicht vergessen werde und mit so lieben Leuten, die mir unfassbar ans Herz gewachsen sind, ging zu Endefrown.

Und nun bin ich seit fast 2 Wochen wieder mitten im Alltagsleben drin. Diese Umstellung ist mir anfangs echt nicht leicht gefallen, aber es tut auch mal gut nicht nur aus dem Rucksack zu leben smile. Seit Mittwoch sind hier die Schulferien vorbei und jetzt geht es wieder so richtig zur Sache. Aktuell bin ich dabei den Stundenplan für „Natural/Life Sciences“ (ein Mix aus Biologie und Chemie) für Klasse 9 bis 11 durchzuarbeiten und zahlreiche Unterrichtseinheiten zu planen und vorzubereiteninnocent. Doof nur, dass einem das „Loadshedding“ dabei gerne mal einen Strich durch die Rechnung macht. In letzter Zeit wird wieder oft der Strom für einige Stunden abgestellt, was auf Dauer echt verdammt nervig istyell. Hinzu kommt auch noch, dass wir das gesamte letzte Wochenende auch kein Wasser hatten. Etwas Gutes hat das Ganze aber: Man lernt diese Ressourcen viel mehr zu schätzen und merkt erstmal, wie stark man im Alltag darauf angewiesen istsmile.

So, nun aber genug gelabert!wink

Bis bald!laughing